Die Stadumer Geschichte

Der Ort wird in Urkunden von 1486 erstmals offiziell erwähnt.

Die Schriftstücke entstanden anlässlich des Verkaufs von Besitzungen der sogenannten Herrenmannen des damaligen Schleswigschen Landadels. Diese Landedelleute waren privilegiert, da sie dem König Kriegsdienst zu Pferde leisteten.

Der Name Stadum ist ein Ausdruck für Wohnstätte. Der Ort ist aber gewiss viel älter als die Verkaufsurkunden ausweisen. Darauf deutet
der Fund eines Rinderskeletts hin, das 1976 in einer Baugrube entdeckt wurde. Das Landesamt für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig ermittelte anhand von Laboruntersuchungen, dass das Tier im 4. Jahrhundert nach Chr. gelebt hat.

Da Stadum und Holzacker bereits in den Kirchenbüchern von 1359 vorkommen und es viele Besiedlungshinweise aus noch früherer Zeit gibt, kann man davon ausgehen, dass die beiden Dörfer schon weit länger bestehen als die offizielle Urkunde ausweist. Weitere Indizien, die für ein höheres Alter sprechen, sind Spuren von Siedlungen aus der mittleren Steinzeit (ab 8000 v. Chr.) bis zur Eisenzeit ( ab 500 v. Chr. ).

Im Langenberger Forst wurden auf Stadumer Gebiet 2 guterhaltene Hügelgräber aus der Bronzezeit ( ab 1800 v. Chr. ) gefunden. Sie deuten ebenfalls auf ein hohes Alter hin. Da es jedoch keine weiteren schriftlichen Beweise gibt, bleibt das tatsächliche Alter des Dorfes im Dunkel.

Stadumer Chronik

Die Chronik kostet 34,– € und ist erhältlich bei:

Bernhard Rensink
Telefon: 04662 6992238
Mobil: 0177 4555522

Stadumer Chronik

Auszüge aus der Chronik

Einführung in die Stadumer Chronik

Als wir im März 1997 mit unserem Quellenstudium zu diesem Buch begannen, überraschte uns die Vielfalt der Abhandlungen und Geschichten, die im Laufe der Zeit über die Friesen – zu denen auch die Stadumer Vorfahren gehörten – geschrieben worden sind. Sie führten uns auf die Spuren der ersten menschlichen Ansiedlungen, und zeigten uns den landschaftlichen Wandel im Laufe der Jahrhunderte in unserem Land auf. Trotz unserer wachsenden Faszination beim Studium der bewegten Geschichte Schleswig-Holsteins und Nordfrieslands haben wir uns bemüht, nur dann einen Blick über das Dorf hinaus auf das Geschehen in Kreis und Land zu werfen, wenn uns das zum allgemeinen Verständnis der Gesamtsituation notwendig erschien. Dies war vor allem bei der Entstehungsgeschichte unseres Landes und verschiedener geschichtlicher Begebenheiten unumgänglich.

Die landwirtschaftliche Struktur Stadums lässt sich bis ins 15.Jahrhundert nachweisen. Unsere Suche nach bäuerlichen Familien, die über Jahrhunderte ausschließlich hier gelebt haben, war aber nur bei den Besitzern des Gutes Fresenhagen erfolgreich. Die ältesten, heute noch in zweiter oder dritter Generation hier ansässigen Stadumer Familien sind erst im 19. / 20. Jahrhundert zugewandert. Wesentliche Gründe für die relativ späte, dauerhafte Ansiedlung bäuerlicher Familien auf Stadumer Gebiet waren vor Zeiten die nährstoffarmen Böden, aber auch die Besorgnis der Siedlungswilligen, in Abhängigkeit zu den Besitzern auf Gut Fresenhagen zu geraten. Nach Aufhebung der Leibeigenschaft, und nachdem Bodenreformen und verbesserte Düngemittel günstigere Perspektiven schufen, konnten sich Bauern und Landwirte auch auf unserem Geestrücken gesicherte Existenzen aufbauen.

Seit dem 14.Jahrhundert gehört die Gemeinde Stadum zum Kirchspiel Leck und verwaltungstechnisch seit 1967 zum Amt Karrharde. Sie liegt in der Mitte der östlichen Grenze des ehemaligen Kreises Südtondern auf der Geest. Im Norden wird sie begrenzt von der Gemeinde Sprakebüll, im Osten von der Gemeinde Hörup, im Süden von Soholm und im Westen von den Gemeinden Schardebüll, Enge, Klintum und Leck. Stadum besteht aus den Gemarkungen Stadum, Fresenhagen und Holzacker in einer Gesamtgröße von 2010 ha. Das Gelände fällt von Westen (Langenberger Forst) mit 23 m über NN, nach Osten bis zur Spölbek und dem Grenzgraben Holzacker bis auf 5 m über NN, und bis zur äußersten Südspitze bei Linnerhof bis auf 2 m über NN ab. Ebenso senkt es sich vom Langenberger Forst zur nördlichen Gemeindegrenze bis auf 4,8 m über NN.

Am 01 Juni 2001 zählte Stadum 1021 Einwohner, 552 männliche und 469 weibliche. Durch die Fluktuation bei den Bundeswehrangehörigen waren häufige Schwankungen die Regel. Der Zugzug junger Familien in die neuen Baugebiete machte sich jedoch durch eine leicht steigende Tendenz bei den Einwohnerzahlen bemerkbar.

Uwe Langer

Landschaft, Bodenstruktur, Flora und Fauna in alter Zeit. Die Moore

Als vor ca. 15 000 Jahren die Eiszeit in Schleswig-Holstein zu Ende ging, bildeten Moose, Flechten, Gräser und einzelne Beerensträucher eine erste spärliche Vegetation. Sonst war das Land von einer baumlosen Tundra bedeckt. Als erste Bäume tauchten dann vor 13 000 Jahren Birken auf und bald folgten die Kiefern. Um 9 000 v. Chr. war das Land weitgehend von einem Kiefern-/Birkenwald bedeckt. Gegen 8 000 v.Chr. kam es dann zu einer dauerhaften Erwärmung, und Birke und Kiefer verdrängten die tundraartige Steppe. Weitere 1 000 Jahre später bildeten die Kiefern einen geschlossenen Wald. Im Unterholz breitete sich in ungeheuren Mengen die Haselnuss aus, und wieder 1 500 Jahre später drangen von Süden her Linde, Ulme und Esche in die Wälder Schleswig-Holsteins vor. Ab 4.000 v. Chr. kamen Eiche und Erle hinzu, bildeten einen Eichenmischwald und verdrängte allmählich Linde und Ulme. Um 3 000 vor Chr. kam es zu einer Klimaverschlechterung. Als Folge dieser Entwicklung setzte sich die Buche, die zu einem Drittel weniger Licht als die Eiche braucht, immer mehr in unserem Klima durch und wurde zu einem festen Bestandteil unseres Waldes.

Der Mensch wurde erst in im zweiten Jahrtausend unserer Zeitrechnung landschaftsbestimmender Faktor in Schleswig-Holstein, da dieses Gebiet lange Zeit für Slawen, Sachsen und Skandinavier nur ein Durchzugsland war. Erst im 11. Jahrhundert, dem Übergang von der Wikingerzeit zum Hochmittelalter, wurden Kirchspiele, Dörfer und auch die ersten Städte gegründet. Die Urwälder, die weite Teile Schleswig-Holsteins bedeckten, schwanden zunehmend durch Brandrodung für Schiffs- und Hausbau, Ackerbau und Viehzucht und durch Nutzung als Brennholz. Landwirtschaftliche Flächen breiteten sich aus. Die Bauern ließen ihre Tiere frei laufen, und diese weideten radikal die Jungpflanzen ab und ernährten sich fast ausschließlich von Eicheln und Bucheckern. Die ehemals dichten Wälder wurden so, ab dem 16.Jahrhundert, Opfer der Menschen, und die entstandene Kulturlandschaft blieb waldfrei, fast 300 Jahre lang.

In Schleswig-Holstein waren einstmals auch Wölfe und Bären heimisch. Die Wolfsrudel zogen durch die dichten Wälder, durch Heide- und Moorlandschaften und regulierten den Wildbestand. Doch Aberglaube und die gnadenlose Verfolgung durch staatlich angeordnete Jagden haben den scheuen Räuber aus unserer Landschaft verschwinden lassen. Nicht besser erging es Braunbären, Polarfuchs, Ur, Auerochse, Wisent, und Lux. Sie alle fielen Jagdleidenschaft und Profitgier von Adel und Großgrundbesitzern zum Opfer. Seit etwa 1830, da wurde der letzte Wolf erschossen, gibt es keines dieser urtümlichen Tiere mehr in unserer Heimat.

 

Die Moore

Man unterscheidet Flach- und Hochmoore. Während die Flachmoore sich aus verlandeten, stark nährstoffhaltigen Seen gebildet haben, wuchsen die Hochmoore in abflusslosen, flachen Senken mit wasserunkdurchlässigen Steinschichten heran. Da die Wachstumsrate nur etwa 1 Millimeter pro Jahr betrug, war ein Hochmoor von 4 Metern Höhe etwa 4 000 Jahre alt.

Die Moore in unserer Landschaft entstanden also im Laufe vieler Jahrtausende aus abgestorbenen Pflanzen, die sich an Flachgewässern am Gewässergrund ablagerten und aufeinander schichteten. Unter dem Einfluss von Mikroorganismen entstand der Torf, je nach Grad der Zersetzung von unterschiedlich Konsistenz und Qualität.

Diese über Jahrtausende gewachsene Kulturlandschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna wurde durch radikalen Torfabbau zur Gewinnung von Heizmaterial vor allem nach den Weltkriegen, und ab den fünfziger Jahren auch im Zuge der Flurbereinigung durch Kultivierungsmaßnahmen dem Landbau zugeführt, und damit für alle Zeiten vernichtet.

Über die Geschichte und die Herkunft der Friesen

Schleswig-Holstein ist ein relativ junges Land. Es entstand in den vergangenen 200 000 Jahren durch die eiszeitlichen Prozesse der sogenannten Saale- und Weichseleiszeit.

Die ältesten Spuren der Menschen in Norddeutschland fanden sich in einem Urstromtal bei Ahrensburg. Man stieß hier auf die Hinterlassenschaften nomandierender Jäger, die den durchziehenden großen Rentierherden folgten, welche das Tal als natürlichen Wanderweg nutzten.

Vergleichbare menschliche Spuren der vorchristlichen Zeit sind auch von der Festlandsgeest Nordfrieslands bekannt. Die jüngsten Funde, die in der Gemeinde Ahrenshöft bei Ausgrabungen von Mitarbeitern des archäologischen Landesamtes Schleswig gemacht wurden (Pfeilspitzen und Schneidegeräte) bestätigen, dass es sich hier um die ersten, noch gut erhaltenen Kurzzeit-Wohnplätze durchziehender Rentierjäger in Nordfriesland handelt.

Die Jäger, die vor rund 15 000 Jahren durch Schleswig-Holstein streiften, hätten damals auf dem Grunde der heutigen Nordsee trockenen Fußes einen Jagdausflug nach England unternehmen können; denn erst vor rund 6000 Jahren erhielt Schleswig-Holstein seine heutige Form. Es wurde immer wärmer, das Eis schmolz und es entstanden durch die von den abschmelzenden Gletschern mitgeführten Gesteins- und Geröllmassen die Grundlagen von Festland und Meeresküsten, die seither unser Landschaftsbild prägen.

Die Herkunft der Friesen, und damit auch der Ursprung der Stadumer Altvorderen, die der Überlieferung nach Angeln und Friesen waren, ist aber noch immer nicht genügend geklärt. Einer Sage nach wohnten einst in Island drei Brüder, nämlich Saxo, Bruno und Friso; sie wurden von dort vertrieben und kamen nach mancherlei Irrfahrten schließlich in die Nordsee. Dort siedelten sie sich an einer flachen wüsten Gegend an, die sie in fruchtbares Land verwandelten.

Zuletzt teilten sie das Land und Friso, der sieben Söhne und eine Tochter namens Wimod hatte, verheiratete diese an einen Mann vom Stamme der Chauken (Nachbarstamm der Friesen) und gab ihr ein Stück Land östlich der Weser mit. Jedem seiner sieben Söhne aber gab Friso ein besonderes Land. Sie liegen zusammen an der See und heißen die sieben Seelande. Sie erstreckten sich vom Flusse Sinkfal bei Brügge bis zur Wiedau.

Bemerkung:
Die Namen der drei Brüder und ihr Herkunftsland sind wahrscheinlich erfunden. Die Aufteilung Frieslands an die sieben Söhne entspricht jedoch den mittelalterlichen Sieben Seelanden und bezieht sich auf das gesamte ehemalige und derzeitige Wohngebiet der Friesen (West-, Ost- und Nordfriesland).

Erste Anzeichen von Ansiedlungen gab es hier ab dem dritten Jahrhundert vor Chr. Künstlich aufgeworfene Wohnhügel und Warften boten Platz für einzelne Häuser, später aber auch für ganze Dörfer. Die Nachfahren dieser Bevölkerungsgruppe wurden von den Römern um 12 v.Chr. als Frisii bezeichnet. Es waren Nachfolger einer Bevölkerung, die sich etwa ab dem 6.Jahrhundert v.Chr. im Bereich des heutigen Friesland angesiedelt hatte.

Der römische Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus schreibt in seinen “Annales der römischen Geschichte der Jahre 14–68“ über den „Friesenaufstand von 28 n. Chr.“.

In demselben Jahre brachen die Friesen, ein Volk jenseits des Rheins, den Frieden, mehr infolge unserer Habsucht als aus Trotz gegen unsere Herrschaft. Drusus (römischer Feldherr und Bruder des Kaisers Tiberius) hatte ihnen in Rücksicht auf ihre dürftigen Verhältnisse einen mäßigen Tribut auferlegt: sie sollten für Heerzwecke Rinderhäute liefern.

Die Bedingung, die auch andere Völker nur schwer hätten erfüllen können, war um so drückender für die Friesen; denn wenn auch ihre Wälder reich an mächtigen Ungetümen sind, waren ihre zahmen Rinder jedoch klein. So lieferten die Friesen zu Anfang ihre Rinder, dann mussten sie auch ihre Frauen oder Kinder oder beides an Tribut leisten.

Die römischen Soldaten, die zur Erhebung des Tributs nach Friesland kamen, wurden von den Friesen angegriffen und ans Kreuz geschlagen. Seitdem hat der Name der Friesen unter den Germanen einen hellen Klang.

Entgegen dieser Darstellung schreibt Karl-Peter Kööp in „Aus der Erforschung der Flurnamen und Sprachenentwicklung“ 1981:
Der nordfriesische Raum hat in den ersten beiden Jahrhunderten n.Chr. eine Kontaktzone zwischen einem nordschleswigschen und einem westholsteinischen Kulturkreis gebildet.

Das Fundgut des 3., 4. und 5. Jahrhunderts in Nordfriesland zeigt nordische Elemente auf, was auf einen Zuzug aus dem anglisch-jütischen Bereich schließen läßt. Überlieferten Landschaftsnamen weisen aber darauf hin, dass eine friesische Besiedlung der Geest erst ab dem 14.Jahrhundert wahrscheinlich ist.

Gesichert ist allerdings, dass sich im Laufe der Jahrhunderte eine große friesisch-dänische Rassenmischung vollzogen hat, denn in der Karrharde haben Friesen und Dänen tatsächlich über Jahrhunderte Haus an Haus gewohnt.

Ebenso gibt es schriftlichen Nachweise über die Anwesenheit friesischer Siedler an der schleswigschen Westküste aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Der dänische Gelehrte Saxo Grammaticus schreibt um 1180 über Frisia Minor (Kleinfriesland): Es fügt sich an Jütland an und bietet reichen Fruchtertrag dank der Bewässerung durch den einflutenden Ozean. Als Flachland dehnt es sich unmittelbar am Ozean aus, so dass es bisweilen von seinen Fluten überspült wird. Damit diese nicht einbrechen, ist das ganze Gestade mit einem Damm eingefasst.

Über die Menschen schreibt er: Die Bewohner sind von Natur wild, körperlich gewandt, wollen von einer einengenden und schweren Rüstung nichts wissen, haben nur kleine Schilde und kämpfen mit Wurfwaffen. Die Äcker umgeben sie mit Gräben, sie springen mit kleinen Stangen. Ihre Häuser bauen sie auf künstliche Erderhöhungen.

Die Nordsee nennen sie „Mare Frisicum“, das „Friesische Meer“. Das sie von den Friesen herstammen, bezeugt der gleiche Name und die gleiche Sprache; als diese neue Sitze suchten, kam ihnen zufällig dieses Land in den Weg; zunächst war es sumpfig und feucht, in langer Arbeit haben sie es trocken gelegt.

Im Nord- und Ostseehandel erreichten vermögende friesische Kaufleute großen Einfluss, besonders im wichtigen Handelsplatz Haitabu an der schleswigschen Landenge. Sie verdankten ihren Wohlstand vor allem Ackerbau und Viehzucht sowie Produktion und Verkauf des durch Salztorfabbau gewonnenen „Friesischen Salzes“.

Als Handelswaren wurden von den Friesen Tuche eingebracht, und als Vermittler aus dem Norden schleusten sie wohl auch Pelze und Wahlrosselfenbein in den Westen. Der Handel wurde hier nicht mehr in Form des zu der Zeit noch allgemein üblichen Naturaltausches durchgeführt, sondern bereits als Geldhandel mit Silber als Zahlungsmittel.

Die friesischen Händler fuhren mit ihren Schiffen schon zu Zeiten der Herrschaft des Karolinger Karl Martell bis nach Nordfrankreich und England, vor allem aber nach Dänemark. Sie waren damals eigentlich überall da zu finden, wohin sie auf dem Wasserwege mit ihren Waren gelangen konnten. Über Eider, Treene und Schlei wurden die Seegebiete dem Handel erschlossen, der zentrale Raum ihres Verkehrsnetzes aber war die Nordsee.

Aufgrund ihres Wohlstandes mussten die Friesen erneut relativ hohe Abgaben an die jeweils Herrschenden zahlen. Das Erdbuch König Waldemars II weist die königlichen Einnahmen aus dem Herzogtum Schleswig aus. Danach zahlte die Karrharde im Jahre 1231 an den König 50 Mark Fein (Silber). Das entsprach einem für 1912 ermittelten Umrechnungswert von 2050 Mark. Die nordfriesischen Harden in den Grenzen um 1240. Handzeichnung nach Lorenz Konrad Peters 1929.

Der Abgabenzwang forderte den Widerstand der Friesen heraus. Sie wiesen die königlichen Ansprüche mit der Begründung zurück, dass sie als Bewohner der Nordseeküste bereits für die Sicherung ihres Lebensraumes mit Deichen und Entwässerungsanlagen hohe Ausgaben aufbringen mussten. Mit ihrem Widerstand versuchten sie auch, ein gewisses Maß ihrer Unabhängigkeit zu bewahren. Diesem, den Friesen seit jeher nachgesagten Drang zur Unabhängigkeit, trug das legendäre Privileg Karls des Großen, die sogenannte „Reichsunmittelbarkeit“, auch friesische Freiheit genannt, schon im 9.Jahrhundert Rechnung. Sie sicherte den Friesen Freiheit vor Hörigkeit und Fürstengewalt zu und stellte sie unter den direkten Schutz des Kaisers.

Obwohl die Existenz dieser Urkunde, die im 13.Jahrhundert auftauchte, als nicht gesichert bzw. als Fälschung gilt, wurden die darin genannten Vorrechte wie Steuerfreiheit und Freiheit von allen Dienstbarkeiten und Fron 1493 von Kaiser Sigismund erneut bestätigt.

Über die Geschichte und die Herkunft der Friesen

Schleswig–Holstein ist ein relativ junges Land. Es entstand in den vergangenen 200 000 Jahren durch die eiszeitlichen Prozesse der sogenannten Saale- und Weichseleiszeit.
Die ältesten Spuren der Menschen in Norddeutschland fanden sich in einem Urstromtal bei Ahrensburg. Man stieß hier auf die Hinterlassenschaften nomandierender Jäger, die den durchziehenden großen Rentierherden folgten, welche das Tal als natürlichen Wanderweg nutzten.
Vergleichbare menschliche Spuren der vorchristlichen Zeit sind auch von der Festlandsgeest Nordfrieslands bekannt. Die jüngsten Funde, die in der Gemeinde Ahrenshöft bei Ausgrabungen von Mitarbeitern des archäologischen Landesamtes Schleswig gemacht wurden ( Pfeilspitzen und Schneidegeräte) bestätigen, dass es sich hier um die ersten, noch gut erhaltenen Kurzzeit-Wohnplätze durchziehender Rentierjäger in Nordfriesland handelt.
Die Jäger, die vor rund 15 000 Jahren durch Schleswig-Holstein streiften, hätten damals auf dem Grunde der heutigen Nordsee trockenen Fußes einen Jagdausflug nach England unternehmen können; denn erst vor rund 6000 Jahren erhielt Schleswig-Holstein seine heutige Form. Es wurde immer wärmer, das Eis schmolz und es entstanden durch die von den abschmelzenden Gletschern mitgeführten Gesteins- und Geröllmassen die Grundlagen von Festland und Meeresküsten, die seither unser Landschaftsbild prägen.
Die Herkunft der Friesen, und damit auch der Ursprung der Stadumer Altvorderen, die der Überlieferung nach Angeln und Friesen waren, ist aber noch immer nicht genügend geklärt. Einer Sage nach wohnten einst in Island drei Brüder, nämlich Saxo, Bruno und Friso; sie wurden von dort vertrieben und kamen nach mancherlei Irrfahrten schließlich in die Nordsee.
Dort siedelten sie sich an einer flachen wüsten Gegend an, die sie in fruchtbares Land verwandelten.
Zuletzt teilten sie das Land und Friso, der sieben Söhne und eine Tochter namens Wimod hatte, verheiratete diese an einen Mann vom Stamme der Chauken (Nachbarstamm der Friesen) und gab ihr ein Stück Land östlich der Weser mit. Jedem seiner sieben Söhne aber gab Friso ein besonderes Land. Sie liegen zusammen an der See und heißen die sieben Seelande. Sie erstreckten sich vom Flusse Sinkfal bei Brügge bis zur Wiedau.
Bemerkung:
Die Namen der drei Brüder und ihr Herkunftsland sind wahrscheinlich erfunden.
Die Aufteilung Frieslands an die sieben Söhne entspricht jedoch den mittelalterlichen Sieben Seelanden und bezieht sich auf das gesamte ehemalige und derzeitige Wohngebiet der Friesen (West-, Ost- und Nordfriesland).
Erste Anzeichen von Ansiedlungen gab es hier ab dem dritten Jahrhundert vor Chr. Künstlich aufgeworfene Wohnhügel und Warften boten Platz für einzelne Häuser, später aber auch für ganze Dörfer. Die Nachfahren dieser Bevölkerungsgruppe wurden von den Römern um 12 v.Chr. als Frisii bezeichnet. Es waren Nachfolger einer Bevölkerung, die sich etwa ab dem 6.Jahrhundert v.Chr. im Bereich des heutigen Friesland angesiedelt hatte.
Der römische Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus schreibt in seinen “Annales der römischen Geschichte der Jahre 14– 68“ über den „Friesenaufstand von 28 n. Chr.“.
In demselben Jahre brachen die Friesen, ein Volk jenseits des Rheins, den Frieden, mehr infolge unserer Habsucht als aus Trotz gegen unsere Herrschaft. Drusus (römischer Feldherr und Bruder des Kaisers Tiberius) hatte ihnen in Rücksicht auf ihre dürftigen Verhältnisse einen mäßigen Tribut auferlegt: sie sollten für Heerzwecke Rinderhäute liefern.
Die Bedingung, die auch andere Völker nur schwer hätten erfüllen können, war um so drückender für die Friesen; denn wenn auch ihre Wälder reich an mächtigen Ungetümen sind, waren ihre zahmen Rinder jedoch klein. So lieferten die Friesen zu Anfang ihre Rinder, dann mussten sie auch ihre Frauen oder Kinder oder beides an Tribut leisten.
Die römischen Soldaten, die zur Erhebung des Tributs nach Friesland kamen, wurden von den Friesen angegriffen und ans Kreuz geschlagen. Seitdem hat der Name der Friesen unter den Germanen einen hellen Klang.
Entgegen dieser Darstellung schreibt Karl-Peter Kööp in „Aus der Erforschung der Flurnamen und Sprachenentwicklung“ 1981:
Der nordfriesische Raum hat in den ersten beiden Jahrhunderten n.Chr. eine Kontaktzone zwischen einem nordschleswigschen und einem westholsteinischen Kulturkreis gebildet.
Das Fundgut des 3.4.und 5. Jahrhunderts in Nordfriesland zeigt nordische Elemente auf, was auf einen Zuzug aus dem anglisch-jütischen Bereich schließen läßt. Überlieferten Landschaftsnamen weisen aber darauf hin, dass eine friesische Besiedlung der Geest erst ab dem 14.Jahrhundert wahrscheinlich ist.
Gesichert ist allerdings, dass sich im Laufe der Jahrhunderte eine große friesisch-dänische Rassenmischung vollzogen hat, denn in der Karrharde haben Friesen und Dänen tatsächlich über Jahrhunderte Haus an Haus gewohnt.
Ebenso gibt es schriftlichen Nachweise über die Anwesenheit friesischer Siedler an der schleswigschen Westküste aus der zweiten Hälfte des 12.Jahrhunderts. Der dänische Gelehrte Saxo Grammaticus schreibt um 1180 über Frisia Minor (Kleinfriesland)
Es fügt sich an Jütland an und bietet reichen Fruchtertrag dank der Bewässerung durch den einflutenden Ozean. Als Flachland dehnt es sich unmittelbar am Ozean aus, so dass es bisweilen von seinen Fluten überspült wird. Damit diese nicht einbrechen, ist das ganze Gestade mit einem Damm eingefasst.
Über die Menschen schreibt er:
Die Bewohner sind von Natur wild, körperlich gewandt, wollen von einer einengenden und schweren Rüstung nichts wissen, haben nur kleine Schilde und kämpfen mit Wurfwaffen. Die Äcker umgeben sie mit Gräben, sie springen mit kleinen Stangen. Ihre Häuser bauen sie auf künstliche Erderhöhungen.
Die Nordsee nennen sie „ Mare Frisicum“, das „Friesische Meer“. Das sie von den Friesen herstammen, bezeugt der gleiche Name und die gleiche Sprache; als diese neue Sitze suchten, kam ihnen zufällig dieses Land in den Weg; zunächst war es sumpfig und feucht, in langer Arbeit haben sie es trocken gelegt.
Im Nord- und Ostseehandel erreichten vermögende friesische Kaufleute großen Einfluss, besonders im wichtigen Handelsplatz Haitabu an der schleswigschen Landenge. Sie verdankten ihren Wohlstand vor allem Ackerbau und Viehzucht sowie Produktion und Verkauf des durch Salztorfabbau gewonnenen „Friesischen Salzes“.
Als Handelswaren wurden von den Friesen Tuche eingebracht, und als Vermittler aus dem Norden schleusten sie wohl auch Pelze und Wahlrosselfenbein in den Westen. Der Handel wurde hier nicht mehr in Form des zu der Zeit noch allgemein üblichen Naturaltausches durchgeführt, sondern bereits als Geldhandel mit Silber als Zahlungsmittel.
Die friesischen Händler fuhren mit ihren Schiffen schon zu Zeiten der Herrschaft des Karolinger Karl Martell bis nach Nordfrankreich und England, vor allem aber nach Dänemark. Sie waren damals eigentlich überall da zu finden, wohin sie auf dem Wasserwege mit ihren Waren gelangen konnten. Über Eider, Treene und Schlei wurden die Seegebiete dem Handel erschlossen, der zentrale Raum ihres Verkehrsnetzes aber war die Nordsee.
Aufgrund ihres Wohlstandes mussten die Friesen erneut relativ hohe Abgaben an die jeweils Herrschenden zahlen. Das Erdbuch König Waldemars II weist die königlichen Einnahmen aus dem Herzogtum Schleswig aus. Danach zahlte die Karrharde im Jahre 1231 an den König 50 Mark Fein (Silber). Das entsprach einem für 1912 ermittelten Umrechnungswert von 2050 Mark.
Die nordfriesischen Harden in den Grenzen um 1240. Handzeichnung nach Lorenz Konrad Peters 1929
Der Abgabenzwang forderte den Widerstand der Friesen heraus. Sie wiesen die königlichen Ansprüche mit der Begründung zurück, dass sie als Bewohner der Nordseeküste bereits für die Sicherung ihres Lebensraumes mit Deichen und Entwässerungsanlagen hohe Ausgaben aufbringen mussten. Mit ihrem Widerstand versuchten sie auch, ein gewisses Maß ihrer Unabhängigkeit zu bewahren. Diesem, den Friesen seit jeher nachgesagten Drang zur Unabhängigkeit, trug das legendäre Privileg Karls des Großen, die sogenannte „Reichsunmittelbarkeit“, auch friesische Freiheit genannt, schon im 9.Jahrhundert Rechnung. Sie sicherte den Friesen Freiheit vor Hörigkeit und Fürstengewalt zu und stellte sie unter den direkten Schutz des Kaisers.
Obwohl die Existenz dieser Urkunde, die im 13.Jahrhundert auftauchte, als nicht gesichert bzw. als Fälschung gilt, wurden die darin genannten Vorrechte wie Steuerfreiheit und Freiheit von allen Dienstbarkeiten und Fron 1493 von Kaiser Sigismund erneut bestätigt.

Die Stadumer Vorfahren (1)

Um 450 n. Chr. waren einer Sage nach die damaligen Bewohner des späteren Herzogtums Schleswig, Angeln und Friesen. Nachweisbar sind Ansiedlungen von Menschen aber erst sehr viel später. Der Chronist Jonas Hoyer gibt, wie schon Saxo Grammaticus, als Zeit der frühen Besiedlung das zwölfte Jahrhundert mit der Gründung der Stadt Flensburg an, sagt aber auch, das Leck ein sehr alter Ort ist, älter als Flensburg.

Und wie war das mit Stadum?
Dr. Clement von Amrum führt in seinem Werk an, dass in Britannien die Namen Stathum = Stadum und Holt in Norfolk auftauchen. Kann man also davon ausgehen, dass die Ortsnamen von den friesischen Einwanderern stammen, die im Zuge der Völkerwanderung ab 449 n.Chr. in Britannien einwanderten?

Der Heimatforscher Albert Panten aus Niebüll, der als bester Kenner unserer Geschichte gilt, verweist in seiner Beschreibung „aus der Geschichte der Dörfer Holzacker und Stadum“ von 1986 auf eine Beschreibung des Kirchspiels Enge von 1768. Hier taucht in einer Sage die Vermutung auf, dass die Dörfer Klintum und Stadum die ersten bebauten Stellen in der südlichen Karrharde zwischen dem Langenberg und der Soholmer Au gewesen sein sollen. Schriftliche Aufzeichnungen über unser Dorf gibt es aber erst ab dem späten Mittelalter. So stellte sich die Frage: Gab es vor dieser Zeit in unserer Gegend schon Ansiedlungen?

Als 1976 auf dem Grundstück der Familie Dede in der Straße Toften ein Rinderskelett gefunden wurde, ließ das Amt für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig ein Gutachten erstellen. Danach handelte es sich um das gut erhaltene Skelett eines Hausrindes, dass seiner Lage nach in einer Hügelmulde verendete. Laboruntersuchungen ergaben, dass das Rind etwa 2 Jahre alt war und im 4. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat.

Lässt dieser Fund nun die Schlussfolgerung zu, dass es auf dem heutigen Stadumer Territorium schon im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Ansiedlungen gegeben hat? Da es keine weiteren Beweise dafür gibt, bestätigt der Fund allenfalls die Sage. Sie berichtet, dass eines der größten Langschiffe, auf dem die Angeler, Sachsen, Friesen und Jüten im Zuge der Völkerwanderung ihre erste Fahrt nach Britannien antraten, um 449 n.Chr. von Leck abgegangen sein soll.

Der Prediger und Chronist M. Anton Heimreich bestätigt dies in seiner Nordfriesischen Chronik 1668, in der er schreibt: Bei diesem nach England geschehenen Zug sich auch Fresen haben gefunden, wie die große Verwandtnis der jetzigen Englischen Sprache mit hiesiger Fresischen solches bekräftigen.

Tatsächlich lassen sich in Stadum und seiner Umgebung Siedlungen der mittleren Steinzeit (ab 8000 v. Chr.) bis zur Eisenzeit (ab 500 v. Chr.) nachweisen. In der Nähe des Heideberges, der mit 43 m über normal Null höchsten Erhebung auf Stadumer Gebiet im heutigen Langenberger Forst, befinden sich noch zwei Hügelgräber in gut erhaltenem Zustand. Sie deuten auf die Bronzezeit (ab 1500 v. Chr.) hin.
Zu der Zeit stiegen die Fluten der Nordsee noch bis an den Geestrand und es ist daher zu vermuten, dass hier die westlichsten Siedlungen der damaligen Bewohner gelegen haben. Da in Joldelund und Drelsdorf verschiedene Funde ( Faustkeile ) der mittleren Altsteinzeit darauf schließen lassen, dass der Steinzeitmensch oder seine nahen Verwandten hier gelebt haben, müssen sich diese Zeitgenossen wohl auf dem hohen Geestrücken angesiedelt haben; denn nur hier waren sie vor den Nordseefluten sicher.

Diese Vermutung wird auch unterstützt durch den Fund eines Steinbeiles in Klixbüll im Dezember 1999. Eine Analyse des Instituts für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig ordnet den Fund als Jagd- und Streitaxt bzw. als ein Gerät zum Holzfällen ein, das um 1600 vor Chr. (Übergang von der Steinzeit zur Bronzezeit) benutzt wurde.

Albert Panten schreibt, dass der Name Stadum ein Ausdruck für Wohnstätte ist, und da es keine weitere Charakterisierung durch Personennamen oder eine Geländebeschreibung gibt, steht der Name Stadum für eine Ansiedlung, neben der es keine weiteren Dörfer oder standfeste Siedlungen gab. Diese entwickelten sich erst später und sind nach Naturbegebenheitenbenannt. Dazu gehörte, nach herkömmlicher Meinung auch Holzacker, das seine Entstehung im Namen trägt. Durch eine Rodung im Wald entstand Ackerland, dem sich dann Häuser zugesellten. Damit war das Dorf als Aussiedlung Stadums geboren. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass im Namen der männliche Vorname Holde verborgen ist, das jetzige Dorf entstand aus seinen Äckern; der Namensgeber wohnte südlich des jetzigen Dorfes, der Platz ist aktenkundig.

Die Stadumer Vorfahren (2)

Die schleswigschen Landedelleute des 12./13. Jahrhunderts, die durch ihre Unterstützung dem Kirchspiel Enge ermöglichten, einen eigenen Priester anzustellen, hatten königliche Privilegien wie z. B. Steuerfreiheit erhalten, weil sie Kriegsdienste zu Pferde leisteten. Im Laufe der Zeit spielten diese Herrenmannen auf dem Land eine herausragende Rolle. Das zeigte sich in größerem Landbesitz und in einer Anzahl von Pachtbauern, sowie in kleineren Turmhügelburgen, die zusammen mit dem Wirtschaftshof den Zunamen Gaard = dänisch Hof erhielten.
Fast in jedem Kirchspiel gab es einen dieser Herrenmannen, denen es im Laufe der Zeit gelungen war, sich große Areale an Ländereien zu sichern. So besaß um 1430 Claus Lausen ganz Stadum und Holzacker, während Jes Petersen ganz Schardebüll und Teile von Enge sein eigen nannte.

Auch in Stadum gab es eine solche Anlage, einen ehemaligen Edelhof namens Stadumgaard, dessen Besitzer im 15. Jahrhundert die Familie „Auf der Heide“ war.

In einer topographischen Beschreibung heißt es: Ein langgestreckter Hügel von geringer Höhe, südlich vom Schwarzen Strom und westlich des Gutes Fresenhagen gelegen, deutet auf einen Turmhügel hin. Hier wurden gebrannte Steine und Keramik aus dem Mittelalter gefunden. Bis zur Flurbereinigung führte ein Damm von Süden an die Kuppe heran. Lange Zeit wurde angenommen, es handele sich um den Standort der Turmhügelburg Stadumgaard, doch neueren Erkenntnissen Albert Pantens zufolge lag Stadumgaard im Dorfe Stadum, nicht bei Fresenhagen. Bei der Fundstelle auf Fresenhagener Gebiet handelt es sich danach um den Vorgängerhof Pükebüll. In einer lokalen Überlieferung wird dieser Hügel auch Junker Wolfs Schloss – oder Grab genannt.

Nicolay Thaysen, der Besitzer Fresenhagens seit 1960 sagte, dass der Hügel bedeutungslos gewesen sei, und zum Zwecke des Wegebaus abgetragen wurde. Das Gebiet war vor der Entwässerung moorig. Keramik und Scherben wurden auch nur am Standort des alten Gutshauses gefunden, das ca. 400 m westlich des heutigen Hauses lag.

Die Existenz dieser Anlage ist, allerdings nur beweisbar aus Urkunden, in denen Stadum nachweislich schriftlich zum ersten Mal erwähnt wird. Diese Schriftstücke entstanden anlässlich des Verkaufs zahlreicher Besitzungen der Nachfahren jener Herrenmannen des Mittelalters, die im 15. Jahrhundert finanziell und militärisch dann nicht mehr mithalten konnten, und wieder in den Bauernstand zurückversetzt wurden.
In der Schröderschen Topographie von 1837 wird Stadum wie folgt beschrieben:

Stadum, friesisch Stadem, Dorf 3 ¼ M. südöstlich von Leck, Kirchspiel Leck. Dieses ansehnliche Dorf enthält : 1 Dreiviertelbohle, 4 Viertelbohlen, 17 Kathen, 8 Instenstellen und drei kleine Parcelen. Von diesen gehören Dreiviertelbohlen, 2 Halbbohlen, zwei Dreiachtelbohlen 6 Kathen und zwei Instenstellen zum vormaligen Domkapiteldistricte, zwei Halbbohlen und zwei Kathen zur Mohrkirchade, 15 Halbbohlen, 12 Kathen, 5 Instenstellen und drei Parcelen zum Gute Fresenhagen, das übrige zum Amte Tondern. Wirtshäuser sind hier zwei, von welchen das eine an der Landstraße von Flensburg nach Leck, Stadumwadt genannt wird. Zum Dorfe gehören 2 Armenhäuser. Handwerker : 1 Schmied, 1 Rademacher, 1 Drechsler, ein Schuster, zwei Schneider und eine Districtschule (70 Kinder) Die südlich vom Dorf gelegene Erbpachtmühle gehört zum Gute Fresenhagen; die Königlichen Stellen sind zur Langenberger, – und die Domcapitels-Stellen zur Stedesander – Mühle zwangsverpflichtet. Das Dorf hat eine hohe Lage und nur mageres Acker- und Weideland; die Wiesen sind für den Bedarf kaum ausreichend, da vormals ein Theil derselben an die benachbarten Dörfer Holzacker und Soholm verkauft ist; mehrere Einwohner müssen ihr Heu etwa 1 ½ M. westlich von Stadum aus dem Störtewerker- und Kohlendammerkooge holen, welches Land sie zum Theil als Eigentum, zum Theil als zur Miete haben.

Die spätere Topographie des Herzogtums Schleswig von Hennig Oldekop v. 1906 beschreibt Stadum:
Stadum, nordfriesisch Staarem, dänisch Stajm, 24 km südöstlich von Tondern, beidseitig der Flensburger Chaussee, 2 km östlich der als Kreisgrenze dienenden Spölbek, einem Nebenarm der Schafflunder Au. Flächeninhalt 1074 ha, ca. 552 ha besteht aus magerem Ackerland, 158 ha Wiesen und 85 ha Weiden. Durchschnittlicher Reinertrag vom ha Acker 9,48 M, Wiesen 15,40 M. 59 Wohng. 300 Einwohner, 60 Pferde,466 Rinder 81 Schafe.
Gemeindevorsteher: Peter Christian Thomsen.

Das ansehnliche Dorf hat östlich hügeliges Terrain mit dem Heideberg, welcher an den Langenberg bei Klintum grenzt.
Die Lage der Ländereien ist niedrig, nach der Au zu erstrecken sich Wiesen. Die Mühle liegt an der Südseite des Dorfes.
Früher gehörten 3 Bohlst. 15 Landst.3 Instenst. zum Amt Tondern, 5 Bohlst. zum Schleswigschen Domkapitel. 2 Halbhufen und 2 Katen zum Amt Gottorf, 15 Halbh. 12 Landst. 3 Parzellen. 5 Instenst. zum Gut Fresenhagen. Ein ehemaliger Edelhof hieß Stadumgaard, dessen Besitzer im 15.Jahrhundert die Familie „Auf der Heide“ war. Jetzt hat Stadum 34 Besitzungen verschiedener Größe, das Land ist mittelgut, die Wiesen gut. Zweiklassige Schule mit zwei Lehrern, 1 Legat von Lucia Siewertsen.

Westlich vom Dorf, an der Landstraße nach Enge, liegt das Fischerhaus, eine Landstelle unter 50 ha. Zum Dorfe gehören Meierei, Kaufmann, Schmiede, 7 Handwerker, 3 Wirtschaften, davon eine Abstinentenwirtschaft*. Die eine an der Landstraße von Flensburg nach Leck gelegene nennt sich Stadumwadt oder Rosenberg*, 1 Stelle über 50 ha und Wirtshaus. Nordstadum, nahe an Stadumwadt grenzend, 5 Stellen, davon 1 über 50 ha. Stadumfeld, 18 Wohng. 110 Erwachsene, im Norden und Westen zerstreut liegend. Wester-Heide, Krüwely, nw. vom Dorf, 2 Stellen unter 25 ha.

Anmerkung :
·· Die Abstinentenwirtschaft war- nach den Erzählungen älterer Stadumer- in dem Strohdachhaus von Magdalene Jensen untergebracht. Warum eine solche im Dorf existierte, war nicht zweifelsfrei feststellbar. Mündlichen Überlieferungen zufolge handelte es sich um eine Einrichtung des Guttempler-Ordens. (Blaukreuzler)
· Der Name Rosenberg leitet sich ab von den vielen Bourbonhybriden, einer rubinroten, purpurn schattierten Rosenart mit dem Namen „Great Western“ die an den Gartenlauben des Gasthofes vom Sommer bis in den Herbst leuchteten. Mariechen Kühl erzählte uns, dass der Name der Rose von dem ersten Schaufelrad- Postdampfer herrührt, der die Fahrt von England nach New York ohne Unterbrechung in nur 15 Tagen bewältigte. Im Garten von Mariechen Kühl blühte noch 2001 diese schöne alte Rosenart.
Über Holzacker steht in den erwähnten Topographien:
Holzacker, dänisch Holjsacher, nordfriesisch Holseeker Dorf, 25 km südöstlich von Tondern, Kirchspiel Enge, enthält 13 Hufen, 1Kate und 2 Instenstellen, von denen 9 Hufen und 2 Instenstellen zum Gut Fresenhagen und 2 Hufen, 1 Kate und 2 Freibondstellen zum Amte Tondern gehören. Handwerker : 1 Schmied, 1 Tischler, 1 Böttcher. Im Dorfe ist ein privilegiertes Wirtshaus und eine Schule. (12 Kinder )Das Dorf hat ziemlich fruchtbaren Boden, die Wiesen, welche sich mehrheitlich an der östlich liegenden Aue befinden, liefern ausreichend Heu. Auch hat es Torfmoor zum eigenen Bedarfe genug.

Zu der Zeit existierte auf der Geest als Bezeichnug für einen bestimmten Landschaftsbereich die Einheit des Syssel, das jeweils mehrere Harden umfasste.Die Bezeichnung Harde hatte wohl militärische Bedeutung, übersetzbar mit Heerbezirk. In der Historie bezeichnete die Harde einen Rechtsbezirk mit eigener Gerichtsversammlung (Ding).

Um 1458 schied sich die Bevölkerung der Karrharde wie auch in den übrigen Geestharden in Bonden: das waren freie Bauern als Eigentümer von Häusern mit Landnutzungsrecht.

Lansten: wirtschaftlich selbständige Bauern mit eigenen Häusern, die aber von Grundherren wie Landesherrn, Bischof, Kirche oder Kloster abhängig waren.Sie zahlten für das Land ein Festegeld, dass immer auf gleicher Höhe blieb

Kätner: Bewohner eines von einem Hof abgelegenen Hauses ohne eigenes Landnutzungsrecht. Bauern und Lansten erhielten derzeit von Herzog Adolf Privilegienbriefe auf Güter, die sie durch Erbgang, Kauf oder Pfändung von Freimannen erworben hatten.
1486 wird der Ort Stadum nachweislich erstmals urkundlich erwähnt.
Wir wissen, dass den Historikern jede Festlegung eines Datums als Geburtstag eines Ortes nie so recht gefällt, doch es muss dennoch berichtet werden, dass das Fragment der Originalverkaufsurkunde, die in einem Kopenhagener Archiv gefunden wurde, zweifelsfrei das Datum vom 20. Dezember 1486 ausweist.

Danach verkaufte also Andreas Kalsen zu Holzacker dem Domkapitel am Schleswiger Dom seinen Hof in Holzacker, den halben Gaarden in Stadum und ein Halbgut daneben für 200 Mark Am selben Tag kaufte das Domkapitel von Christian Jessen in Schardebüll für 800 Mark vier Höfe, die Hälfte der Feldmark Holzacker und den halben Gaarden zu Stadum. Christian Jessens Vater, Jes Petersen, hatte seinen Anteil bereits 1460 an Wulf von der Wisch veräußert.

Hier taucht also bereits die adelige Familie v. d Wisch auf, die später in der Geschichte Stadums und Holzackers eine wesentliche Rolle spielen sollte, und die mit adeliger Gewalt über die Gegend östlich Lecks von Stadum im Süden, bis weit in die nördliche Karrharde von 1496 bis 1669, also 173 Jahre, herrschte.

Christianisierung und lutherische Reformation in Nordfriesland

Erst seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. sind in Friesland Könige und Herzöge überliefert, und ab dem 7. Jahrhundert setzte eine allmähliche Christianisierung des Landes ein. Doch weil diese mit der Expansion des Frankenreiches einherging, stieß sie bei den Friesen anfangs auf Widerstand.

Einer Erzählung nach wurde der englische Missionar Bonifatius von dem Frankenherrscher Karl Martell nach Friesland gesandt, um die Friesen vom heidnischen Glauben abzubringen. Er und sein gesamtes Gefolge wurden im Jahre 754 von „etlichen Schurken“ erschlagen.
Erst um 1100 wurden dann auch hierzulande die ersten Kirchen, wie z.B. die Domkirche in Schleswig (um 1134) und die Breklumer Kirche gebaut. Um 1300 lagen die Hauptkirchen der Karrharde in Leck, Humptrup und Karlum.

Viele dieser Kirchen wurden durch Sturmfluten und Kriege vernichtet. In alten Kirchenlisten ist nachzulesen, dass zwischen dem Beginn des 14. und der Mitte des 15. Jahrhunderts insgesamt 133 Kirchen in Nordfriesland vernichtet wurden.  Auch die Lecker Kirche St. Willehad, ein romanischer Bau, der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde, nahm großen Schaden, als 1872 durch ein Feuer der reetgedeckte Turm aus dem 16. Jahrhundert ausbrannte. Der Neubau des Turmes wurde 1875 als neugotischer Backsteinbau mit geschrägtem Sockel errichtet. Der Name St.-Willehad leitet sich ab von dem ersten Bischof von Bremen, der aus Nordhumbrien/Britannien stammte und als „Apostel der Friesen“ bekannt wurde. Als erster evangelischer Pastor in Leck wirkte von 1527–1530 Detlef Paysen.

Zu der Zeit musste jeder Christ den zehnten Teil seines Einkommens, also auch Naturalien, der Kirche geben. Von dieser Abgabe erhielt ein Drittel der Priester, das zweite Drittel wurde für Bau und Erhalt der Kirche verwendet, und das dritte Drittel stand dem Bischhof zu.
Der unterste Distrikt in der Kirchenhirachie war der Pfarrbezirk oder das Kirchspiel, dem der Pfarrherr oder Priester vorstand.
Seine Einkünfte bezog der Priester neben der Nutzung des Grundbesitzes der Kirche und des „Zehnten“, aus den Opfergaben, die an hohen Festtagen, bei Beerdigungen, Hochzeiten und Taufen gegeben wurden. Außerdem hatte er das Recht, Testamente aufzusetzen, und dafür eine Gebühr zu erheben. Diese Einnahmequelle endete für den Pastor allerdings mit Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches am 31. Dezember 1899.  Als 1898 das Pfarrbesoldungsgesetz in Kraft trat, erhielt der Pastor ein festes Gehalt.
Drakonische Strafen drohten den Gläubigen durch die sogenannte „ Kirchenbuße“.

Noch Mitte des 17. Jahrhunderts wurde für die Verächtlingmachung der heiligen Sakramente und für Personen, die über längere Zeit nicht zum Abendmahl gingen gem. königlicher Verordnung von 1656 eine Landesverweisung angedroht.

Die Altarbuße war wohl die härteste Kirchenbuße in dieser Zeit. Sie sah vor, dass die gesamte Familie von allen kirchlichen Handlungen und Gnadenmitteln ausgeschlossen wurde. Wer als Geächteter starb, wurde wie ein Selbstmörder neben dem Kirchhofwall verscharrt.
Bis 1359 gehörten Stadum und Holzacker zum Kirchspiel Leck. Zu der Zeit waren hier noch alle Bewohner römisch – katholischen Glaubens. Erst um 1536 wurde die Reformation mit landesherrlichem Erlass von König Christian III in seinem Reich eingeführt. Die Kirchenordnung für die Herzogtümer Schleswig und Holstein trat 1542 in Kraft und die Gemeinden zwischen Elbe und Königsau wurden in eine evangelisch – lutherische Kirchenordnung und in die neue Staatskirche eingegliedert. Seither gehören die Nordfriesen und damit auch die Stadumer überwiegend dem evangelisch-lutherischen Glauben an.

Eigene kirchliche Räume gab es in Stadum aber früher nie. Erst aus Mittel der Dorferneuerung und mit Hilfe der evangelischen Kirchengemeinde Leck war es möglich, dass ehemalige Bürogebäude der Raiffeisenbank 1989 zum Kirchenhaus umzubauen.

Holzacker wurde nach 1359 ein Teil des Kirchspiels Enge. Aufgrund der Unterstützung vermögender Einwohner, die wahrscheinlich dem schleswigschen Landadel angehörten, konnte die Kapelle der heiligen Katharina in Enge einen eigenen Priester anstellen.
Der sonntägliche Kirchgang bereitete vielen Menschen aufgrund großer Entfernungen und schlechter Wege oftmals Probleme. In Stadum gab es keine Kirche, und der Fresenhagener Adel, der für den Bau einer solchen zuständig gewesen wäre, orientierte sich zum Kirchspiel Leck. Die Kirchgänger mussten also über die schlechten Wege zu Fuß oder mit Pferd und Wagen die lange Strecke hin und zurück bewältigen. Und oftmals schliefen die Leute während der Messe übermüdet ein.

Das die Menschen den Aufenthalt in den Kirchen zu allen Zeiten auch hin und wieder mal zu einem Schläfchen nutzten, wird durch folgendes Ereignis belegt:  Am 17. Mai 1846 erging folgendes Reskript Christian VIII von Dänemark an das für die Kirchenverwaltung zuständige Stift Aarhus :  Nachdem wir in Erfahrung gebracht haben, dass das Schlafen in den Kirchen allzu sehr überhand nimmt, verordnen wir allergnädigst, dass in jeder Gemeinde des Stifts einige Männer angestellt werden, welche in den Kirchen umhergehen und mit einer langen Klatsche die Leute auf den Kopf schlagen, welche schlafen, und auf diese Weise die Kirchgänger wach halten.

Aus der Geschichte des adeligen Gutes Fresenhagen

Der Name des Gutes, Fresenhagen, ist wohl niederdeutscher Herkunft. Darauf weisen die dänischen und friesischen Formen Fresenhawen und Friesenhuuwen hin. Der Historiker A. Bjerrum übersetzte den Namen auch mit Hagen, d.h. eingehegte Rodung bzw. Siedlung der Friesen.

Nach den Meierschen Karten in Caspar Dankwerths Landesbeschreibung von 1652 soll Fresenhagen der östlichste Landungsplatz der Friesen gewesen sein.
Fresenhagen = Hafen der Friesen oder auch Freihafen.

Als das Gut ins Licht der Geschichte tritt, ist es zu Schiff von der Nordsee her bestimmt nicht mehr zu erreichen gewesen, da die Köge vor Leck schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts eingedeicht wurden, und die Lecker Au somit keinen ungehinderten Zugang mehr vom und zum Meer bot.

In seiner über 500 jährigen Geschichte hat das Gut manche Höhen und Tiefen erlebt. So war es, was benachbarte Güter in der Umgebung nicht von sich behaupen können, für mehrere Generationen im Besitz der gleichen Adelsfamilie, nämlich derer „von der Wisch“.
Es ist beurkundet, dass 1490 Teile der Stadumer und Holzackeraner Besitzungen in das Eigentum von Bauern gelangten, die zur Schicht der sogenannten Freibonden zählten. Das waren Bauern, die ehemalige Herrenmannen-Besitzungen erworben hatten, und es gab davon in der Karrharde eine große Anzahl. Doch ein Teil von ihnen geriet alsbald erneut in Abhängigkeit, diesmal in den Besitz des Hans von Ahlefeld, der diese Höfe an den dänischen König verkaufte. Verwaltungsmäßig gehörten sie dann zum Amt Flensburg. Es tauchen die Namen von Sönke Modersen, Olderson Petersen, Nils Volquardsen, Broder Andersen, Anders Rickwardsen, Broder Tamsen und Peter Brodersen aus Stadum, sowie Jeppe Towsen, Sten Meyesen und Jens Danklefsen aus Holzacker in der Flensburger Amtsrechnung von 1499 auf.
Nachdem um ca. 1496 das adelige Geschlecht von der Wisch Besitzer von Fresenhagen wurde, befand sich das Gut zwischenzeitlich über zwei Jahrzehnte im Besitz der dänischen Könige, da König Johann den Herrensitz von Edelmann Hans von Ahlefeld um 1513 gekauft hatte.
Den Grundstock einer umfangreichen Güterstreuung in den Harden, auch in der Karrharde, hat Detlef von der Wisch gelegt. Er war der sechste von sieben Söhnen des Wulf v. d. Wisch und ist zusammen mit dreien seiner Brüder in der Schlacht bei Hemmingstedt in Dithmarschen gefallen.

Sein Sohn Jürgen wird nach den vorliegenden Urkunden ausdrücklich als Besitzer des Gutes in „Friesenhagen“ genannt, dass er von König Christian III kaufte.

Im Kaufbrief Christiani, datiert Donnerstag nach Matthäi 1534 heißt es, dass das Gut Fresenhagen ausgedehnte Ländereien in Westre, Karlum, Uphusum, Achtrup, Lütjenhorn, Stadum, Holzacker, Knorburg, Enge, Schardebüll, Klintum und Ellund besaß.
Der Verkauf geschehe: „sonderlich tho redding unser Lande und Lüde, de itzunder mit swehre Kriegeshendelinge durch die von Lübeck und ere anhangere, ahne rädelicke Uhrsacke angefechtet und belastet werden.“

In Wahrheit brauchten die Fürsten, und besonders auch König Christian III Geld, um Krieg führen zu können, denn es war die Zeit der Grafenfehde.

In dem Kaufbrief werden 36 einzelne Besitztümer aufgezählt, und der neue Herr erwirbt sie „mit allen Rechte und gerichte, Hohest, mittelst und siedesten in Halß und Hand“, darunter also auch das erheblich vergrößerte Gut Fresenhagen sowie sein Stammgut Olpenitz. Jürgen von der Wisch, der seiner Gemahlin 1551 das Dorf Lütjenhorn zum Leibgeding gegeben hatte, stirbt 12 Jahre später. Man geht davon aus, dass er auch den damaligen Herrenhof errichtet hat.

Zum Fresenhagener Besitz gehörten aus Holzacker vier Höfe, auf denen Pone Harresen, Ketel Stensen, Kalle Andresen und Margret Trulsen saßen , während aus Stadum Lütke Sünke Nissen, Nils Ocksen, Harke Nissen, Sünke Jensen, Heine Düchsen, Broder Petersen, Berent Jensen, Ricke Ketelsen und Bo Andresen aufgeführt waren.

Um 1576 begann eine Auseinandersetzung um die Grenze Stadums gegen Schardebüll, die sich bis 1586 hinzog. Im selben Jahr prozessierte Wulf von der Wisch mit den Soholmern und Holzackeranern um die Grenzen gegen Stadum.

1587 löste Wulf von der Wisch vier Äcker von der Lecker Kirche ein, die einst Sönne Andersen gestiftet hatte. Es handelte sich dabei um Land beim Wadtberg, beim Kirchenweg , in Schabeltoft und westlich von Spyallm. Der Streit mit den Soholmern zog sich bis 1615 hin, der Streit um die Grenze zu Holzacker wurde 1623 beigelegt.

Der Nachfolger von Jürgen v.d. Wisch, sein zweiter Sohn Wulf, der berüchtigte Junker Ul, tritt als ein mit allen Zeichen eines herrschsüchtigen, habgierigen, grausamen und illoyalen Tyrannen behafteten Junker auf den Plan, der so selbstherrlich geschaltet und gewaltet hat, dass er als Prototyp des herzlosen Gewaltmenschen in die Sage eingegangen ist.

Hier nun ein aktenkundiger Fall unter vielen:
Wulf v.d.Wisch lag im Streit mit seiner Gutsnachbarin, der Witwe Dorothea Andersen auf Boverstedt, wegen widerrechtlich von ihren Feldern fortgeführten Heus. In einem Schreiben des Gottorfer Hofes vom 2.August 1595 an Wulf v.d. Wisch heißt es:
„So vermerken wir doch aus abermaligen derselben ( Frau Andersen) weiteren Supplicieren und klagen, daß Ihr euch unterstanden haben sollt, ihren Diener und andere zwey unserer Herzogen Johann Adolffen undertahnen, welche euch dasselbe unser Schreiben zu überantworten auf euren Hoff geschicket worden, dermaßen überfallen und schlagen zu lassen, ja dieselben gahr todt zu schlagen euren Leuten zugerufen haben sollet, daß der eine unsere Herzog Johann Adolffen underthan Andres Christensen also verwundet, daß sie, die witwe, ihn auf betten anhero gen Schleßwig für den Arzten habe führen lassen müßen, wie dann auch ihr Diener dermaßen zugerichtet, daß er fast keine stedte am Leibe habe, so nicht braun und blau geschlagen und daneben auch am rechten Arm sehr verwundet, wie dann das gezeugnus an ihnen, den beiden verwundeten, welche allhie zu Schleßwig zur stedte für Augen und von dem Balbierer sich also erhaltend gestanden werden muß, so werden auch dieselben Abgeschickte einer langen Büchse, Spieße und Huts beraubet für eins“.

Vom Jahre 1669 an ist Fresenhagen nicht mehr im Besitz der Familie v. d. Wisch. Seine Eigentümer wechseln nun auffallend häufig. Bis 1886 sind es nicht weniger als 26, zunächst adelige, später auch bürgerliche. Das um 1600 erbaute Herrenhaus besteht 1765 aus dem einstöckigen Wohnhaus 15 Fach lang; ihm schließt sich eine Küche von 4 Fach, eine Milch und Butterkammer und ein Hühnerstall an. Das Haus war reetgedeckt, sein jetziges Pfannendach erhielt es 1912. Von den drei Zwerchgiebeln an der östlichen Langseite entstammt der mittlere über der Tür aus dem 18. Jahrhundert, die niedrigeren linken und rechten wurden erst 1912 hinzugefügt. Auch die zweiflügelige Tür mit geschweiftem Sturz und Oberlicht , die in einem Korbbogeneingang mit proflierter Einfassung angebracht ist, hat ein Alter von rund 200 Jahren, die Maueranker auf der Schmalseite wurden 1788 eingesetzt.

1765 war der Hofplatz durch ein Plankenwerk eingehegt. Von den drei Gärten in der Umgebung der Hofgebäude wurden zwei vom Hofe und der dritte vom Holländer ( Schweizer ) bewirtschaftet. Die Gebäude, der Hofplatz und die Gärten wurden insgesamt von einem Burggraben umschlossen. Von der früher geübten, herrschaftlichen Gerichtsbarkeit gab ein Strafinstrument Zeugnis: ein hölzernes Pferd, auf das der Delinquent mit Gewichten an den Beinen gesetzt wurde.

Die Stadumer als Leibeigene des Fresenhagener Gutadels

Die Leibeigenschaft war im Laufe des 16. Jahrhunderts im Bereich der Karrharde besonders stark ausgeprägt, und die Einwohner von Stadum und Holzacker waren bis 1796 Leibeigene des Fresenhagener Adels. Einige Bohlen, Halbbohlen und Kätner gehörten zeitweise durch Kauf, Verpachtung oder Vererbung zu anderen Rittergütern. Einige gehörten auch zum Domkapitel Schleswig. Die Gerichtsbarkeit und die peinliche Befragung (Folter ) lagen bei den Besitzern Fresenhagens. In den übrigen Harden wurde sie durchweg den Thingstätten der Harden zugeordnet. Der Grund dafür war wohl, dass es dort eine freie Bauernschaft gab.

Die Auflagen der verschiedenen Rittergutsbesitzer gegenüber ihren Leibeigenen war nicht sehr unterschiedlich. So forderten die Fresenhagener Besitzer außer der Zahlung von Pacht auch Hand – und Spanndienste ein. Je nach Größe der Höfe mussten zwischen zwei und drei Tagen Frondienste pro Woche abgegolten werden. Die Gutsherren forderten die Frondienste möglichst bei gutem Wetter ein, was zur Folge hatte, dass die Arbeit auf dem eigenen Anwesen liegen bleiben musste. Die Leibeigenen hatten natürlich auch keinen Zugang zu Jagd oder Fischfang. Wer die Verbote übertrat, musste mit harten Strafen rechnen. Das war für Kätner und Insten besonders hart. Trotz täglich schwerer Arbeit gab es Fleisch nur ganz selten und Fisch eher gar nicht. Bei schlechten Ernten war die Versorgung keineswegs gesichert.

Das änderte sich zum Besserem, als die Kartoffel im großen Stil angebaut wurde. Dazu kam es aber erst, als der Bauer Hans Rogler aus Oberfranken 1647, während des 30jährigen Krieges, von einem niederländischen Soldaten Saatkartoffeln bekam, die er in den Boden legte und innerhalb kürzester Zeit einen hohen Ertrag erhielt. Die fränkischen Bauern führten danach einen so erfolgreichen Kartoffelanbau durch, dass der Preußenkönig Friedrich II im Jahre 1745 das Gesetz zum Anbau der Kartoffel in Preußen erließ.

In Schleswig Holstein ließ der Kartoffelanbau aber noch etwas auf sich warten. Erst als der Propst Lüders aus Glücksburg im 19. Jahrhundert seinen Pastoren anriet, den Anbau der nahrhaften Knolle von der Kanzel zu predigen, setzte sich auch hier die Kartoffel durch. Nun konnten die Hungersnöte gebannt werden, und die Menschen wurden auch bei auftretenden Getreidemissernten satt.

Ehestand: Wollte ein Mann eine Familie gründen, musste er für sich und seine Braut die Erlaubnis zur Eheschließung bei seinem Lehnsherrn einholen. In einigen Landesteilen gab es das sogenannte „Recht der ersten Nacht“. Das bedeutete, dass die Braut die Hochzeitsnacht nicht unbedingt mit ihrem Mann verbringen konnte sondern, auf Verlangen, mit dem Gutsherrn das Bett teilen musste. Der Volksmund sagt dazu, dass sich die Brautleute durch Zahlung eines sogenannten „Stichgroschens“ meistens davon freikaufen konnten. Trotzdem sollen aber Neugeborene öfter mal dem Gutsherrn ähnlich gesehen haben. Ob dieses Recht der ersten Nacht auch von den Fresenhagener Herren eingefordert wurde, ist nicht überliefert.

Wirtschaftliche Entwicklung Fresenhagens

Albert Panten stellt in seiner Beschreibung von 1986 fest, dass zu der Zeit, als das Gut Fresenhagen 1750 in den Besitz des Hamburger Kaufmanns Colldorf geriet eine Zeit anbrach, in der die Gutsherrschaft Fresenhagens das Leben der Untertanen im Positiven stark beeinflusste.

Obwohl 1745, 48, 50 und 1764 fast der gesamte Viehbestand durch Seuchen hinweggerafft wurde, muss die Zeit unter Colldorf als eine Glanzperiode Fresenhagens und seiner Untertanen in Stadum bezeichnet werden.

Es wurden genaue wirtschaftliche Aufzeichnungen geführt, und das Gerichtswesen wurde neu organisiert. Colldorf vertrat die Ansicht, dass nur von Leuten, denen es einigermaßen gut ging, auch Gutes zu erwarten war. Er sorgte für die Fleißigen und Bemühten, setzte aber die Saumseligen unter Druck. In den Jahren 1750 – 1760 wurden 15 Halbhufen in Stadum neu gebaut, so dass 1765 im Dorf 15 Halbhufen mit 18 Fach großen Gebäuden,( mit 18 Fach galt ein Gebäude z.d.Z. als komplettes Wohnhaus ) 12 Katen, die Schmiede und die Erbpachtmühle bestanden. In Holzacker gab es vier Halbhufen, eine viertel Hufe und eine Kate.

In einer Aufzeichnung von 1769 finden sich folgende Angaben über Stadumer Untertanen von Fresenhagen :
Hier wohnen vier Bondenbohlbesitzer und drei Verbittelkätner (Leute, die ein Schutzgeld zahlten) Dann 7 ½ volle Fresenhagener Bohlen und 9 Kätner und 2 Insten. Die Ländereien werden in Communione genutzet und die Kätner haben keine Gräsungsberechtigkeit. Heide und Moor befinden sich hier zur Notdurft. Die Aussaat von den vier Bondenbohlbesitzern ist 6 dz Rocken, 1 dz Gerste, 3dz Buchweizen und 32 Fuder Heu.

Zur Aufhebung der Leibeigenschaft muß festgestellt werden, dass am 8. Dezember 1796 der damalige Besitzer des Gutes Fresenhagen Peter Petersen seinen 10 Bohlsleuten mit ihren Familien ( 51Personen ) und 17 Katenbesitzern ( 73 Personen ) gegen Zahlung eines Freiheitsgeldes zwischen 20 und 80 Reichstalern die Freiheit gab.

Zum Vergleich: Die jährliche Pacht einer Hufe betrug 14 Reichstaler.
Aufgrund des hohen Freiheitsgeldes erklärte ein Hufner, dass er für sich, seine Frau und die Kinder die Freiheit nicht begehre.

Gleichzeitig konnten die Hufen zu Eigentum erworben werden. Es wurden auch bestimmte Parzellen des Fresenhagener Gutsfeldes verkauft, so die auf Stadumfeld gelegene Öden Staven = frühere Hausplätze. Die Schmiede wurde 1797 an Broder Bahnsen verkauft.

Anmerkung:
Als Hufe oder Hube bezeichnete man im Mittelalter den Flächenanteil einer Bauernfamilie an der gesamten Gemeindeflur. (eine sächsische Hufe= 12 ha)

Alle ehemaligen Untergehörigen blieben aber bis 1854 der Fresenhagener Gerichtsbarkeit unterworfen.

Kleinere Vergehen, wie sich in den Augen der Fresenhagener Herren z. B. der Diebstahl von Schafen darstellte, wurden zu der Zeit schon mal den Hardesvogten zur Aufklärung übertragen.
So führten im Dezember 1848 die Stadumer Eingesessenen Meinard Anthon Sievertsen und Peter Karstensen Klage beim Hardesvogt in Leck darüber, dass ihnen Schafe von ihren Koppeln weggekommen seien. Nachdem dieser vergeblich versucht hatte, den Fall aufzuklären, teilte er das negative Ergebnis den Geschädigten und dem Amt in Tondern schriftlich mit.

Fresenhagener Sagen

Die meisten Sagen aus dem Gebiet des Gutes Fresenhagen beschäftigen sich mit einem Besitzer namens Wolf, im Volksmund Junker Ul genannt. Es wird angenommen, dass es sich um den älteren Wolf v. d. Wisch handelt, den die Sage als Teufel in Menschengestalt schildert. Sie schreibt ihm schlechthin jede erdenkliche Willkür, Grausamkeit und Bosheit zu. Junker Ul ist ein Mann gewesen, der sich, wenn er auch nur einen Schein des Rechts zu haben glaubte, mit jedem anlegte, einerlei ob Fürst, Standesgenosse, bäuerlicher Nachbar oder gar sein Untertan, über dessen Leib und Leben er ja Herr war.

Im Sonntagsblatt der Flensburger Nachrichten von 1888 ist in einem Artikel über den Landadel in den Herzogtümern nachzulesen, dass „ein Teil des jüngeren Adels sich um 1645 durch ein wüstes und brutales Betragen den Bürgern und Bauern gegenüber bemerkbar machte.“
Diese Art des Umgangs mit Menschen passt sehr gut zu dem Bild, das der Volksmund von Junker Ul überliefert hat. Inwiefern der ältere Wolf v. d. Wisch seinen bösen Ruf wirklich verschuldet hat, lässt sich wohl nicht mehr entscheiden.

Der Sage nach aber war Junker Ul äußerst grausam und rechnete auf ein Menschenleben gar nichts. Wenn seine Knechte oder Jäger durch irgend Etwas seinen Zorn erregten, so konnte es ihm einfallen, dieselben sogleich auf dem Hofplatz zu erschießen.
Als eines Morgens eine Magd lachend durch die Küche ging, glaubte der Junker, sie belustige sich über ihn. Er ließ sie zur Strafe an den Ofen anbinden, der auf seinen Befehl so heiß gemacht wurde, dass das Mädchen verkohlte.

Eine andere Tat unmenschlicher Grausamkeit, die er oft begangen haben soll bestand darin, dass er seine Hunde, deren er als leidenschaftlicher Jäger 39 gehabt haben soll, auf ihm zufällig begegnende oder auf dem Felde beschäftigte Menschen hetze, die dann von der blutgierigen Meute zerfleischt wurden.

So nahm er, als er auf einem seiner Jagdzüge nach Karlum kam, einer vor ihrem Haus sitzender Mutter das Kind vom Schoße und warf es unter die Hunde, und als die entsetzte Mutter weinte und schrie, sagte er im Weitergehen: Ach, was kümmert mich ein lausiges Kind.
Der Jagd war Junker Wolf so leidenschaftlich ergeben, dass er seine Seele dem Teufel verschrieb, um dafür ewig jagen zu dürfen. Kein Wunder also, dass einem so schrecklichen Leben ein grauenvoller Tod folgte.

Junker Wolf wurde lebendigen Leibes von Würmern verzehrt. Der Arzt, der zu ihm gerufen wurde sagte entsetzt : Herr Ritter, Euch vermag ich nicht zu kurieren. Fast ist es so, als ob Euch der leibhaftige Teufel zu fassen habe. „So wird’s sein,“ knirschte der Kranke, „aber so soll der Teufel mich auch kurieren.“

Sein Leib wurde in den Wiesen westlich vom Hof begraben. Einige behaupten aber, er sei bei Iversacker begraben worden. Diese Stelle war von nun an verflucht. Wer sie betrat, versank in die Erde hinein, Mensch wie Tier.

Junker Wolf fand im Grabe keine Ruhe. Ewiges Jagen war sein Wunsch gewesen, jetzt war das sein unabänderliches Schicksal. Wenn ein ihm vorausgehendes, unheimliches Sausen seine Annäherung verriet, suchten ringsum auf den Feldern die geängstigten Menschen vor ihm und seiner Meute sich zu verbergen. Wer dennoch den Mut hatte aufzublicken, sah ihn, wie er seine Hunde antrieb und das Wild vor sich her jagte, und nie mehr verlor er diese schaurige Erscheinung.

Im Wohnhaus zu Fresenhagen ist auf dem Boden nach Süden hinaus eine Kammer, Junker Wolfs Kammer genannt, in der Tag und Nacht vollständige Finsternis herrschte. Man hat unzählige Male versucht, dem Lichte Eingang zu verschaffen.

Wenn man dort aber bei Tage ein Fenster angebracht hatte, war es in der Nacht jedes Mal wieder herausgerissen, bis man zuletzt das vergebliche Bemühen aufgab und die Kammer dunkel bleiben ließ. Wie im Wohnhaus machte auch in den Nebengebäuden, namentlich aber im Stalle allerlei Spuk sich bemerkbar. Damals schliefen die Futterknechte in einer Kammer neben dem Stalle.

Einer derselben wurde in einer Nacht durch ein polterndes Geräusch geweckt und begab sich in den Stall. Dort fand er einen Ochsen, der sich losgerissen hatte. Der Knecht band demselben ein Seil um die außergewöhnlich weit voneinander abstehenden Hörner, und suchte nun in der Reihe der Ochsen den leeren Platz. Es war ihm aber nicht möglich, eine Lücke zu entdecken. Nach einigen Versuchen stand er davon ab, und band den Ochsen an den Türpfosten. Am nächsten Morgen hing an diesem das Seil, die Knoten noch fest geschlungen, aber sämtliche Ochsen standen regelrecht angebunden auf ihren Plätzen.

Diese unerklärlichen Geschehnisse sind sämtlich nach mündlichen Überlieferungen aufgezeichnet worden, die der Volksmund dem Junker Ul anlastet. Ob zu Recht oder nicht bleibt im Dunkel. Dokumentiert ist aber, dass Wulf v. d. Wisch ein ungewöhnlich streitbarer Herr war. Durch Gerichtsprotokolle wird nachgewiesen, dass er mehr als 40 Jahre um die Birkenwiese, das Mühlenwatt und Süderker bei Achtrup prozessiert hat.